Dienstag, Februar 20, 2007

Tier- und Menschversuche


Cité des Sciences im Park de la Vilette ist ein Museum moderner Zeiten. Nicht leblose Kunst, sondern unser aller Wohlergehen werden ausgestellt. Die Ausstellung mutet erst etwas wirr an - von Energiequellen der Zukunft und der guten alten Mirage mit A-Bombe ist da die Rede. Genauso wie von unserem Hörorgan und den verschiedenen Jodeltechniken in den Alpen. Das Gesamtkonzept scheint allzu umfassend angelegt.
Doch langsam freundet man sich mit der "Mitmach-Philosophie" des Museums an. In der einen Ecke schießt man selbst Raketen in Richtung Museums-Decke, während gegenüber virtuell Schlagzeug gespielt werden kann.
Der Besucher soll lernen. Verschiedene Ausstellungen beschäftigen sich mit Ökodesign und dem weitergehenden Raubbau an der Natur oder auch mit den neuen Tunneln durch das schöne Alpenpanorama. Eine Ecke weiter "beschwert" sich ein "Besucher" bei der Museums-Führung über die Entführung seiner Frau durch Außerirdische.
Die weißen Mäuse in der Abteilung "Gentechnologie" kümmert das alles nicht. Wenn sie nicht schlafend in einer Ecke ihres Käfigs liegen, sind sie gemütlich in Plastik gegossen und sehen nur fast aus, als lebten sie noch...
Die leicht verrutschten Augen starren dabei direkt auf einen großen Glas-Krug mit nackten Plastik-Babys. Ein bisschen Wissenschaft vereint mit viel Eindruck.
Es ist am Ende nicht ganz klar, ob sich der interessierte Besucher eher in einem Vergnügungspark befindet oder in einem Museum. Im Flugsimulator lernt man eben mal unter Anleitung das Führen einmotoriger Kleinflugzeuge während man sich ein Stockwerk tiefer einer perspektivischen Besucher-Verarschung ausgesetzt sieht. Die Erklärung für das scheinbare Schrumpfen, Schweben oder Verschwinden wird nachgeliefert - das Entertainment ist dem Besucher doch meist wichtiger - und das allein lohnt den Besuch.

Foto: Da fühlt sich der Besucher doch gleich ganz schuldig. Wohin er nur sieht: Weltuntergang.

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