Donnerstag, Februar 08, 2007

Travaux Dirigées


Das Semester hat angefangen. Dies mal soll es doch ein bisschen produktiver zugehen und so habe ich auch einige "Travaux Dirigées" im Stundenplan stehen. Das sind quasi Seminare, die begleitend zu bestimmten Vorlesungen angeboten werden. Anstatt nur zuzuhören und mitzuschreiben, geht es in diesen Kursen auch um Mitarbeit, Referate und kleine Tests. Das klingt erstmal anstrengender, ist aber nach all der Vorlesungs-Routine ein angenehmer Nervenkitzel.

In der ersten Stunde haben wir erst einmal fünf dicke Dossiers ausgeteilt bekommen, die sämtliche Themen des Semesters umfassen. Jeder Student wird sich mit einem Thema näher beschäftigen und darüber referieren. Unsere Dozentin ist Madame Cao, eine junge Asiatin, die mir sehr umgänglich scheint und vielleicht aus eigener Erfahrung mein Fremdsprachen-Problem verstehen kann.

Das Sprachenproblem ist in diesen Kursen wahrscheinlich sogar eher geringer als in den Vorlesungen. Denn die Mitschreibe-Geschwindigkeit ist nicht so hoch. Referate und mündliche Vorträge lassen sich zuhause vorbereiten und die Interaktion mit den anderen Studenten ist sehr viel intensiver. So kommt man leichter an Hilfe und verbessert sein Französisch.

Zusammen mit einem Handwerker, der hier was zu richten hat, sind heute auch ein paar Briefe in die Wohnung geflattert. Französische Geschäfts-Korrespondenz fasziniert vor allem wegen ausschweifender Höflichkeitsfloskeln. Abschließend heute ein nettes Beispiel:

Dans cette attente et en vous remerciant pour la confiance que vous nous accordez, nous vous prions de croire, Monsieur, à nos sentiments dévoués.

Will sagen: Freuen uns auf ihre Antwort, Auf Wiedersehen.

Foto: Heute Morgen einen lauten Knall gehört. Es hat sich dann herausgestellt, dass es um die Gewerkschaft der Eisenbahn handelt, die bei uns vor dem Haus demonstriert. Warum bei uns?

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