Montag, Dezember 04, 2006

Wenn der Weihnachtsmann zweimal klingelt (oder zu frueh)


Weihnachten naht und Paris wird in das Licht tausender Girlanden getaucht. Sogar im fernen Creteil, wo ich mal wieder vorbeigeschaut habe, erhellt die Festbeleuchtung einige ansonsten des nachts bedrohlich dunkle Flecken.

Am Wochenende hatten wir unseren ersten Advents-Kaffee, echt mit Zimtsternen und Spekulatius. Sowas ist garnicht so leicht aufzutreiben, soweit weg vom Mutterland der froehlichen Weihnacht, aber es gibt Geruechte, nach denen es hier sogar Elisen-Lebkuchen zu haben gibt - ganz kleine nur und sicherlich teuer, aber wir sind schonmal gespannt auf den zweiten Advent.

Etwas hat der Weihnachtsmann schon heute hier abgegeben: Meinen neuen Mitbewohner fuer das verwaiste Doppelzimmer in Creteil. Sein Name ist Bogdan, er kommt aus Rumaenien, macht aber einen ganz netten Eindruck. Die Sache kommt etwas ueberraschend, ich hatte mich schon auf ein leeres Zimmer bis ins neue Jahr gefreut, aber da ich ja wie gesagt sowieso fast nie da bin in der letzten Zeit, duerften wir kaum Probleme miteinander kriegen. Ich spreche kein Rumaenisch und er kein Deutsch - ein perfektes Uebungsfeld fuer unser Franzoesisch ist es also zudem. Wobei es allerdings gewaltiges Nervpotential hat, staendig nur radebrechendes Franzoesisch zu hoeren. Wenn ich schon nicht so perfekt in dieser Sprache bin, sollte es doch bitte der andere sein.

In der Uni naehern sich die Klausuren und die 30 Punkte-Regel hat mal wieder bei einigen Kommilitonen fuer Transpirations-Schuebe gesorgt. (Zur Erinnerung: Die Regel besagt, ohne die Spezifizierung von weiteren Sanktionen bei nicht-befolgen, dass im Semester 30 ECTS-Nonsense-Punkte zu erbringen sind) Da auch bei mir diese Huerde aufgrund sprachlicher und sonstiger nicht-Kompetenz gerissen werden wird, habe ich mich nun einmal vorgewagt und eine Mail an meine Uni geschrieben. Dort erinnert man sich an garnichts und verspricht mir mein Stipendien-Gehalt auch fuer die Belegung eines einzigen studienrelevanten Faches im Semester. Na dann: froehliche Weihnachten!

Foto: Irgendwo zwischen Boulevard St Germain und Seine (auf dem linken Seine-Ufer also) stehen diese Lampe, diese Baeume und diese (mir sehr wohl bekannte) Person.

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