Freitag, Januar 26, 2007

Les Elections Présidentielles


In Frankreich stehen die Präsidentschaftswahlen in diesem Frühjahr an. Am 22. April werden die Urnen zum ersten Mal zum Einsatz kommen, eine wahrscheinliche Stichwahl wird dann einige Zeit später den nächsten französischen Präsidenten bestimmen.

Der Wahlkampf kommt in eine heiße Phase und auch wenn ich nicht mitwählen darf, bin ich recht bemüht dieses teilweise chaotische System von Parteien, Parteiflügeln und prominenten (eigentlich-) nicht-Politikern zu durchschauen. Da wären die Sozialisten mit der adretten Ségolène Royal (Parteikürzel PS) und die Konservativen mit Nicolas Sarkozy (UMP). "Sarko" allerdings, wird vom derzeitigen Präsidenten Chirac und seiner Entourage aus der gleichen Partei geschnitten. Den alten Herren reizt es, trotz einer eher armseligen Reputation unter den Franzosen, nochmal selbst in den Ring zu steigen.

Da wären der rechtsextreme, nimmermüde Le Pen - ein 74-jähriger Algerien-Veteran der schon beim letzten Mal übel aufstieß (nämlich in die Stichwahl), da gibt es die kommunistische Marie-George Buffet oder den Abenteurer und Shampoo-Fabrikant Nicolas Hulot (der seine Kandidatur aber vor wenigen Tagen wieder zurückgezogen hat). Nicht mehr dabei ist dagegen de Villepin, einst aussichtsreicher Kandidat und noch Premierminister. Er stolperte über eine Bespitzelungsaffäre und verkündete jetzt, seine Ambitionen beschränkten sich nunmehr auf einen bescheidenen Posten als Kindergärtner. Auch nicht wirklich an der Präsidentschaft interessiert ist IKEA, egal, was im Fernsehen so alles verbreitet wird (siehe Video).



Nicolas Hulot, den ich mir quasi täglich ins Haar shamponiere ist Naturschützer und einer der beliebtesten (Ex-) Kandidaten. Auch ohne die Unterstützung der "echten" grünen Partei Frankreichs hat der Fernseh-Moderator (jaja Tausendsassa) die Kandidaten der großen Parteien dazu gebracht, den Natur-Aspekt in ihren Programmen stärker zu gewichten. Anschließend erklärte er, eine eigene Kandidatur könne womöglich die Umwelt gefährden und verzichtete.

Die Liste der Kandidaten ist lang (ich habe lange nicht alle aufgezählt) und der Kampf um die Macht ist hart. Ein neuer Weg des Wahlkampfs ist in dieser Saison ganz klar das Internet. Auf Blogs machen die Kandidaten aufwendig Werbung und geben sich jugendlich und modern. Andere Blogs und Internet-Portale versuchen eher einen Überblick über das ganze Ausmaß an politischer Diversifiziertheit zu verschaffen. So zum Beispiel "Ipol", ein politischer Podcast, dessen erste Folge eben diesen Einfluss des Internets auf Politik und Wahlkampf thematisiert:


iPol #1
Hochgeladen von iPolTV


Foto: Wähler mit Hund beim Spaziergang im Bois de Boulogne.

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