Sonntag, Oktober 22, 2006

Elitär im Maxime


Einmal im Monat verwandelt sich eines der teuersten Pariser Restaurants (und Cafés) - das "Maxime" - in einen Nachtclub der ganz besonders elitären Art. Das Gebäude im Art-Deco und Neo-Klassizistischen Stil zwischen Place de la Concorde und Madeleine erhält eine dramatische Innenbeleuchtung und dient als extravagante Kulisse für einen nicht ganz billigen Party-Abend.
Die Gäste sind vielleicht ein bisschen "over the edge" aber allein die vielen beeindruckenden Räume auf vier Stockwerken lohnen es, einmal hereinzuschauen. Während in den großen Sälen des Hauses unter Kronleuchtern oder Pflanzenmustern auf edlem Teppichboden getanzt wird, gibt es auch genuegend Zimmer wo man sich in relativer Ruhe und mit einem gewissen Schauer im Rücken an Kaminen und zwischen vielen Spiegeln und Lampen unterhalten kann.

Ein bisschen aber nicht vollkommen "over the edge" waren wir auch als wir uns nach einem gemeinsamen Abendessen mit Käse, Baguette und Wein in der Warteschlange einreihten.
Der Abend ging bis 4 Uhr, dann wurde Operation "Evakuier den Gast" in Gang gesetzt - sprich, mein Besuch musste zum Flughafen befördert werden, von wo zu morgendlicher Stunde der Flieger in die Heimat abheben sollte.
Die Problematik lag bei dieser Operation freilich in der Tatsache, dass 1. die Metro erst um halb sechs wieder den Betrieb aufnimmt und 2. die Vestiare des "Maxime" keine Gepäck-Lagerhalle besitzt. Ergo war das Gepäck in einer Wohnung im Süden bei Metro St. Marcel geparkt, während sich die Zielperson im Zentrum und der Flughafen weit im Norden der Stadt befanden. Aber bereits Tage zuvor hatten wir eine ausgeklügelte Kombination an Nachtbusverbindungen herausgearbeitet, die eine sichere Evakuierung ermöglichen sollten - vorausgesetzt die Nachtbusse fuhren wie ihnen befohlen wart. Und tatsächlich - Um 5.21 saß die Zielperson im Zug nach Charles de Gaulle und ich durfte endlich "schlafen" gehen.

Foto: Die Decke über einem der "Dancefloors" des Maxime...