Samstag, Oktober 21, 2006

Pulp und Party


Besuch aus der Heimat ist naturgemäß ein gewisser Koordinationsaufwand. Schon vor Wochen habe ich angefangen auszukundschaften, was ich mit meinem Gast so alles machen könnte, welche Partys sich ankündigen und bei wem in der Stadt wir danach übernachten könnten.
Schließlich hat sich der Aufwand gelohnt. Mein Plan funktioniert fast reibungslos. Allein der Wunsch "noch mal schnell nach Creteil zum frisch machen" (mit dem ich eben nicht gerechnet hatte) bringt uns gelegentlich ein bisschen in Zeitnot - aber in Frankreich kommt es ja wie gesagt auf eine halbe Stunde mehr oder weniger nicht an.
Tag zwei unseres Programms endet nach einem sehr netten Abendessen mit meinen beiden Spezial-Franzosen, Nicolas und Arnaud (beim Inder in der Rue Faubourg-St-Denis - "sympa!") in einem Laden an den Grands Boulevards - dem "pulp". Bei "musique electronique" bevölkern hier einige Frauen das Tanzparkett, die auch sehr hübsche Jungs sein könnten. ("liberer les femmes depuis 10 ans")

Am nächsten Morgen wachen wir in Nicolas Wohnung auf und verbringen von dort aus einen schönen Vormittag in den Straßen des Marais, in der Gegend des Centre G. P. in einer Creperie "Beaubourg" gleich um die Ecke und in einigen Geschäften.
Wir besichtigen die Galerien am Place des Vosges und "flanieren" entlang der Rue Rivoli. Dieser Abend soll sich etwas ruhiger Gestalten - nur etwas allerdings.
Wir sind eingeladen zu einer privaten ERASMUS-Party in Ivry sur Seine "auf dem Weg nach Innen" quasi, von Creteil aus gesehen.
Die Party findet in der beeindruckenden Wohnung von Andrea, Holger und Ricardo, einem Portugiesen, statt. Die Portugiesen sind es schließlich auch, die mit ihrem Temperament zusammen mit den Italienern diese Party stimmlich domminieren.
ERASMUS-Partys sind eine lustige Sache, allerdings bergen sie doch die Gefahr, dass Gespräche dort oft sehr einseitig auf Uni-Themen und den bekannt unergiebigen Woher-kommst-du-was-machst-du-so floskeln beschränkt sind. Abgeholfen hat heute an dieser Stelle der Sangria. Trotzdem machten wir uns dann noch vor der letzten Metro auf den Heimweg nach Creteil.

Fotos: Oben: Große Party in kleinen Räumen. Unten: Mein erstes brennendes Auto in Creteil. Direkt vor meinem Lidl, auf dem Rückweg von der Erasmus-Party.

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