Samstag, September 16, 2006

Die bessere Wohngegend


Am Nachmittag besuche ich einen frisch eingeschriebenen Schüler einer Pariser Modeschule (das sind so Leute, die man wahrscheinlich nur hier kennen lernt) und beschließe danach noch ein wenig die Gegend zu erkunden. Der Pariser Norden, indem ich mich gerade befinde, westlich des Gare St Lazare ist stellenweise sehr wohlhabend. Man erkennt die Qualität der Wohngegenden hier am Zustand der Treppenhäuser (nicht an der größe der Wohnung, jene, die ich heute besucht habe ist wenig größer als unser Bad) und am Geruch, den die Passanten verströmen, wenn sie (wie in diesem Fall an der Station Malesherbes) aus der Metro steigen.

Etwas südlich durchquere ich den sehr akkuraten Park de Monceau um den herum die stattlichen Anwesen der "haute Bourgeoisie" im Dämmerlicht stehen. In den Brasserien der Gegend essen wohlhabende französische Großfamilien in feinen Abendgarderoben und deren Jugend zumindest im Polohemd zu Abend. In manchen Fenstern sieht man schick eingerichtete Wohnstudios, viele teure deutsche Autos stehen in den Straßen und kaum ein Tourist stört die ruhige Atmosphäre.

Heute haben wir unseren Mietvertrag unterschrieben. Langsam kenne ich mich aus mit den ganzen Abkürzungen wie CAF (da kriegt man Wohngeld), RIB (das ist der Wisch mit meiner Kontonummer), aljt, AFPS oder DELCIFE...

Als nächstes steht das zweite Wochenende in Paris an - und es soll billiger werden als das erste. Am Samstag-Abend ist Freiluft-Kino im Bois de Boulogne geplant - das ist umsonst, genau wie die Modenschauen in den Grand Magasins, wo derzeit der best-gedresste Hund der Stadt gekührt wird. Es gibt also viel zu tun.

Foto: Wie der Hauseingang, so die Wohngegend: Dieses Beispiel ist allerdings der Eingang zu einer Gruft auf dem Friedhof Montparnasse.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website erasmus-jahr.blogspot.com Links tauschen