Dienstag, September 05, 2006

Wohnzwang


Jetzt steht es fest: Die nächsten vier Monate werde ich mit Enno zusammen mein Doppelzimmer teilen. Die Koordinatoren von ERASMUS sowie des Wohnheims hier haben erklärt, dass die Erteilung eines Platzes im Wohnheim bindend ist - für mindestens ein Semester.
Das und vieles mehr haben wir bei unserem Trip an die Uni heute erfahren. Wir waren auch schon im Gebäude für Wirtschaftswissenschaften und haben einen weiteren Stoß Formulare abgeholt, die alle in den nächsten Tagen ausgefüllt und eingereicht werden sollen.
Die Universität ist eine Betonwüste frei nach Le Corbusier. Demnächst werde ich dorthin auch mal meinen Foto mitnehmen um euch einen Eindruck zu verschaffen. Der Beton-Hochhaus-Block umrahmt einen Beton-Hof und dieser mündet auf die Autobahn, die man mit einer Beton-Passarelle überqueren kann. Auch das Wirtschaftsgebäude ist ein Traum aus Waschbeton aber immerhin etwas moderner im Dessin.
Monsieur George Pons, der lustige Franzose, redet schnell und mit vielen Gesten und das meiste habe ich gut verstanden. Er rollt die Augen, wenn er etwas über Organisation und Fristen erklärt und vermittelt das Gefühl, dass das hier alles nicht so wichtig ist. Verbindlicher war da schon die Dame aus der wirtschaftlichen Fakultät. Mit einem weiteren Monsieur soll ich zwecks Semesterplanung per E-Mail Kontakt aufnehmen, am 25. September soll es dann los gehen. Das Gebäude für Rechtswissenschaften - dem Studienfach meines Mitbewohners - haben wir noch nicht finden können. Nach einer Stunde Suche im halben Stadtviertel haben wir aufgegeben und sind fürs erste wieder ins Wohnheim gefahren.
Nun müssen wir uns hier also dauerhaft einrichten. Haushaltskasse, koordinierte Lebensmitteleinkäufe. Naja - man kennt das ja aus dem Wohnheim in Gonsenheim. Donnerstag Abend ist die erste Wohnheim-Party und die ultimative Chance endlich auch mal Franzosen kennen zu lernen.
Die dürften hier übrigens fast genauso fremd sein, wie alle übrigen Ausländer, denn Creteil ist fest in der Hand von Schwarzen. Das ist nicht negativ, alle sprechen sie französisch, die meisten besser als ich und freundlich sind sie obendrein. Die Damen sind oft mit bunten afrikanischen Gewändern unterwegs und im Lidl geht es etwas anders zu als in den deutschen Filialen der Gruppe: Immerhin steht hier Samuel L. Jackson, oder sein etwas weniger erfolgreicher Zwillingsbruder, dem Laden vor.

Zum heutigen Foto: Unser Zimmer am Tag 5 in Paris.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallöchen Simon!
Hach wie erfrischend es doch ist etwas über deine neue Wohnsituation unsoweiter zu erfahren. Da fühlt man sich gleich als Spießer wenn man in eine schön organisierte WG zieht...
machs gut,
liebe Grüße aus Mainz
Christina

Anonym hat gesagt…

hi simon,
bin ja mal gespannt was du uns von der wohnheimparty berichten wirst.
viel erfolg und machs gut!
grüße aus dannstadt,
Christoph

Simonsan hat gesagt…

Naja - in einer gewissen Weise ist das hier ja auch "organisiert"... viele gruesse und viel spass mit dem Umzufg nach Dijon.